Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnisse auf dem Jakobsweg
Ob nun der Weg durch weite Landschaften führte, die das Herz öffneten, oder in Städte wie Pamplona oder Logrono hineinging, wo die Lebensfreude der Basken und Spanier spürbar wurde – es war ein Weg, der dem Einzelnen viel Zeit zum Nachdenken gab und ihn zur Ruhe und zur Freude führte. Nicht nur die Anstiege auf die Berghöhen, auch die Hitze der Sonne ließ manch einen schwitzen. Und so war es nur richtig, wenn dann beim gemeinsamen Abendessen eine bzw. mehrere Flaschen Rioja Wein oder
ein Glas Cervesa die Lebensgeister wieder weckte, bevor jeder am Abend voller Erschöpfung ins Bett fiel. Durch einen Morgenimpuls, einer täglichen Bibelstelle, mit Liedern und Gebeten wurden die Teilnehmer dann wieder auf ihren ganz persönlichen Weg geschickt. Leider waren die vielen Kirchen auf dem Camino in der Regel abgeschlossen – eine Reaktion wohl auf manch negative Erfahrung. Dennoch gab es Möglichkeiten, hin und wieder an Pilgermessen teilzunehmen oder in Stille in einer Kirche zu sitzen.
Was alle Teilnehmer besonders geschätzt haben war die reibungslose Belegung der Hostals, die Dank der hilfreichen Unterstützung von Frau Maria Darius schon im Frühjahr gebucht werden konnten. 13 Liebfrauen Pilger auf dem Jakobsweg. Ohne ihre Hilfe wäre eine solche Reise nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank.
Neben der Stille und Einsamkeit auf einigen Streckenabschnitten waren sicherlich auch die vielen kirchlichen und profanen Bauwerke ein tiefgehendes Erlebnis, was zum Innehalten und zum Fotografieren einlud. Ob es nun die berühmte Brücke in Puente
de la Reina ist, über die seit Jahrhunderten die Pilger gehen, ob es die Weinquelle vom Kloster Irache ist oder die Kathedrale von Burgos - es war wunderbar zu spüren, wie wohltuend das Pilgern auf dem Jakobsweg für alle war.
Im Unterwegssein, im Loslassen alltäglicher Notwendigkeiten, in der Freude an der Natur, in den Begegnungen mit Menschen und in der Erreichung eines Etappenziels auf dem Weg nach Santiago bleiben Spuren bei jedem Einzelnen zurück. Doch nur eine Frage bleibt offen: Wann geht es weiter, wann brechen wir wieder auf? Es war ein guter Weg, auf dem wir unterwegs waren. Möge er allen, die daran teilgenommen haben, zu einer bleibenden Erinnerung werden.