Beten hilft! (Montag der 4. Woche der Fastenzeit 2020)
Liebe Christen,
In der Messe vom 4. Montag der Fastenzeit, also von heute, heißt es in der Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 65, 17-21):
"So spricht der Herr:
Ihr sollt euch ohne Ende freuen
und jubeln über das, was ich erschaffe.
Denn ich mache aus Jerusalem Jubel
und aus seinen Einwohnern Freude.
Ich will über Jerusalem jubeln
und mich freuen über mein Volk.
Nie mehr hört man dort lautes Weinen
und lautes Klagen.
Es gibt keinen Säugling mehr,
der nur wenige Tage lebt
und keinen Greis, der nicht das volle Alter erreicht;
wer als Hundertjähriger stirbt, gilt noch als jung."
Dieser Text ist über 2500 Jahre alt und fällt in die Zeit, in der nach dem Exil der Tempel von Jerusalem wiederaufgebaut werden konnte. Eine Mauer des Tempels ist heute die Klagemauer, das große Heiligtum der Juden, während auf dem Tempelberg, also dort, wo das Zentrum des großen Tempels stand, heute der Felsendom als muslimisches Heiligtum steht.
Viele Propheten und Heilige haben immer wieder versucht, den Menschen in schweren Zeiten Hoffnung zu bringen, und was Jesaja da verkündet, wirkt sogar völlig abgehoben, träumerisch, irrational. Damals wie heute wollen solche heiligen Schriften, solche Texte uns Mut machen. Mit Gott gelingt uns ganz viel, was ohne ihn scheitert.
Das ist in diesen Tagen der Pandemie für uns der Aufruf, Gott zu vertrauen. Er liebt die Menschen, er hilft, er gibt Hoffnung und Zukunft. Es lohnt sich zu beten. Für die vielen Toten in Italien und überall in der Welt, für die Infizierten, die Schwerkranken, aber auch für die Ängstlichen, die Mutlosen - und natürlich für die Politiker, die zurzeit so unendlich viel Verantwortung tragen müssen, damit sich alles zum Guten wendet.
Nicht nur Jesaja, sondern auch das Robert-Koch-Institut gibt uns Hoffnung. Die Zahlen der Infizierten steigen weniger schnell an, heißt es. Sichere Aussagen gibt es zwar erst übermorgen, aber den Hoffnungsschimmer am Horizont können wir schon heute erkennen.
Beten hilft! Das neue Jerusalem kommt, in dem es uns gut geht. Nie waren Beten und Glauben auf der einen Seite und die Wissenschaft auf der anderen Seite sich so nahe wie heute. Gemeinsam wird es gut.
Ihr
Christoph Jansen