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Hilfe für polnische Familien

1991-11 Polentransport 01 Kinder schenken Kindern
Datum:
2. Nov. 1991

Unter diesem Motto starteten wir, Sylvia und Leszek Paszkiet und Uschi und Wilfried  Dorweiler,  vor mehr als zwei Jahren eine private Aktion, um einigen Familien in Polen durch jährliche  Kleidertransporte zu helfen.

 

Im Frühjahr '91 haben wir uns mit Gemeindereferentin Maria Adams als Aktionskreis unserer Pfarrgemeinde zusammengeschlossen. Anfang November fand wieder ein Kleidertransport nach Polen statt; da viele uns geholfen haben, an dieser Stelle nun ein umfassender Bericht.

1991-11 Polentransport 04 Sortieren

Die Vorbereitung

Seit dem Frühjahr haben wir intensiv Bekleidungsstücke, Gardinen, Bettwäsche, Spielzeug u. a. gesammelt mit dem Hinweis, dass wir im Herbst wieder nach Polen, d. h. nach Gleiwitz, fahren werden, um einigen Familien zu helfen. Da uns diesmal ein kleiner LKW von einer Firma oder einer Privatperson nicht zur Verfügung   gestellt   werden konnte, sahen wir uns gezwungen, einen Leihwagen zu mieten (mit einem Sonderpreis von der Firma SixtBudget). Bei der Suche nach einem Fahrzeug sind wir auf viele Vorurteile gestoßen: 'Sie bekommen von uns keinen Wagen für Polen " und 'Polen - schlechtes Land'.

 

Nachdem klar war, dass wir aufgrund von Spenden mit 2 LKW s   fahren   können, konnten wir an die Erfüllung eines Wunsches des Priesterseminars und der Caritasstelle in Neiße denken: für ca. 60 Kinder, im Alter von 4 bis 14 Jahren, die von der   Caritasstelle  betreut werden, Kleidungsstücke zu besorgen.  Die   Aktion "Kinder helfen Kindern", die daraufhin von Maria Adams in der Gemeinde und in der kam. Grundschule Lohrbergstraße  kurzfristig durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg: ca. 400 Kilogramm Kindersachen wurden gesammelt.

1991-11 Polentransport 11 unterwegs

Der Transport

Am Mittwochabend, den 2. November, ging's dann mit dem ersten Wagen los: nach dem Beladen, bei dem wir einige Helfer hatten, konnte das erste Team kurz vor 19 Uhr starten. Aufgrund von vielen Staus (langes Wochenende durch den Feiertag) dauerte die Fahrt bis zur Grenze länger als sonst. An der Grenze durften wir nach einigen Schwierigkeiten mit dem polnischen Zoll die Waren einführen.
 
 
Insgesamt dauerten dann nach der Ankunft in Gleiwitz (nach 19 1/2 Stunden Fahrt) die Erledigung der notwendigen Behördengänge ca. 6 bis 7 Stunden. Die Verteilung in Gleiwitz. Wir hatten den Spenderinnen beim Kleidersammeln gesagt, dass wir genau die Familien kennen, die die Sachen erhalten. Und so hatten wir einen Teil der Sachen bereits in Köln in markierte Säcke verpackt. Diese Säcke erhielten die Familien am Donnerstagnachmittag. Die Familien wurden anschließend für Freitagnachmittag eingeladen, zur Kleiderstelle der kath. Kirchengemeinde Peter und Paul in Gleiwitz zu kommen, um sich weitere Sachen aus unserem Fundus aussuchen zu können.

 

Als wir die Freude in den Gesichtern sahen, waren die Strapazen der Nachtfahrt vergessen. Durch diese Kleidungsstücke bleibt den Familien mehr Geld für Nahrungsmittel übrig. Bei den Verdiensten in Polen und dem Umbruch in die freie Marktwirtschaft ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Der Rest der Sachen (ca. 60 Prozent des ersten Wagens) blieb in der Kleiderstelle und wird im Laufe der Zeit an bedürftige Menschen verteilt.

1991-11 Polentransport 19 Lagerfeuer

Die Begegnungen

Ähnlich wichtig wie der eigentliche   Kleidertransport sind uns aber auch unsere menschlichen Kontakte. So haben wir Donnerstagabend mit einigen der Familien noch lange zusammengesessen, wobei die Unterhaltung uns allen recht leicht fiel. Samstagmorgen kam der zweite Wagen (mit Hiltrud und Hans-Jürgen Schmitz) in Gleiwitz an. Sie hatten keine großen Probleme beim Zoll ('Speditionspapiere?' - 'Nein, wir sind ein karitativer Transport!' - 'Doch Spedition!' - 'Nein, Caritas")   Samstagnachmittag haben wir gemeinsam mit den Familien ein Lagerfeuer gemacht,  wobei wir zu diesem Anlass Kölsch mitgebracht und Wurst in Gleiwitz eingekauft hatten. Klönen wurde an diesem Nachmittag groß ge

Die Rückfahrt

Insgesamt dauerte die Rückfahrt über 18 Stunden, sie war wie die Hinfahrt des ersten Wagens von Staus auf den Autobahnen gekennzeichnet. Montagmorgen, 7. November, waren wir gegen 3.30 Uhr wieder in Köln.

Die Vorbereitung für den nächsten Transport

Zum Zeitpunkt des Erscheinens vom Pfarrbrief steht noch nicht genau fest, wann wir den nächsten Transport fahren. Sicher ist, dass wir ab Januar wieder Kleidungsstücke sammeln werden (wir werden hierzu in den Pfarrnachrichten aufrufen!).

1991-11 Polentransport 15 Gruppe

Ein Dankeschön

Allen, die gespendet, gesammelt und geholfen haben, sei an dieser Stelle ausdrücklich im Namen des gesamten Aktionskreises Polenhilfe und der Empfängerzinnen in Polen gedankt. Wir vom Aktionskreis hoffen, einen kleinen Einblick in unseren Transport gegeben zu haben und rechnen weiterhin mit Ihrer Unterstützung. 

 

Für AK Polenhilfe Wilfried Dorweiler

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