Unser Chor blickt am 02. November 2021 auf eine 140-jährige Tradition zurück, damit sind wir nach dem Kirchenchor Uckerath und dem Chor aus Geistingen der drittälteste Kirchenchor im Stadtgebiet Hennef und der einzige Kirchenchor, in dem nur Männer singen. Der Chor besteht zurzeit aus 20 aktiven Sängern. Tradition heißt jedoch nicht, dass wir „von gestern“ sind.
Kirchenchor Cäcilia, Hennef-Bödingen
Unser Repertoire umfasst außer Messen einschlägiges klassisches und zeitgenössisches Liedgut, auch Chorsätze von Einzelwerken für die Gottesdienste, sowie weltliche Lieder für entsprechende Anlässe.
Der Chor gestaltet regelmäßig seit 2015 im Kirchenjahr am 2. Feiertag der Hochfeste den Gottesdienst, da unser Chorleiter Friedrich Grothe, neben unserem Chor die Kirchenchöre Uckerath und Warth ebenfalls leitet. Ein besonderes Fest und Ereignis für den Chor ist das Kompassionsfest (Mitleiden Marias unter dem Kreuz) welches jährlich am 4. Freitag nach Ostern nur noch in Bödingen seit dem 16. Jahrhundert ununterbrochen mit einer Prozession und einem (in der neueren Zeit) anschließenden Pontifikalamt in unserer Kirche zur schmerzhaften Mutter gefeiert wird. Unser Präses ist Pfarrvikar Friedrichs. Im Turnus von 3 Jahren wird ein Vorstand gewählt, bestehend aus 1. sowie 2. Vorsitzenden, Kassenwart, Geschäftsführer, Notenwart und 2 Beisitzern. Der Chor probt regelmäßig am Mittwoch im Saal des Marienheims um 18:45 Uhr in angenehmer Atmosphäre. Es wird konzentriert an den Werken, die gerade auf dem Programm stehen gearbeitet.
Über den Wert des Gesanges für die Sänger schreibt „Die Zeit“:
…Dabei entgeht all den Nichtsängern einiges. Jeder kennt die Macht, mit der die Musik schon beim passiven Hörer andächtige, euphorische oder melancholische Stimmungen auslösen kann. Noch viel mächtiger ist Musik, wenn man sie selbst erzeugt, vor allem in ihrer ursprünglichsten Form, dem reinen Gesang. Laiensänger schwärmen von den starken Emotionen, vom Gemeinschaftsgefühl, vom körperlichen Kick, den ihnen die wöchentliche Chorprobe gibt. Dass dies mehr ist als die subjektive Begeisterung für ihr Hobby, zeigen neue Ergebnisse von Wissenschaftlern, die der Frage nachgehen, warum die Menschen so gern zusammen singen. ……
Diese trockenen Laborwerte korrelieren durch aus mit den subjektiven Auskünften von Chorsängern. In einer großen Studie unter Chormitgliedern aus Deutschland, Großbritannien und Australien, die Wissenschaftler aus den drei Ländern im vergangenen Jahr veröffentlicht haben, zeigen sich die Sänger überzeugt davon, dass das Chorsingen auf mehrfache Weise zu ihrem körperlichen und seelischen Wohlbefinden beiträgt:
- Singen hebe die Stimmung und blende Alltagssorgen aus – auch wenn die äußeren Lebensumstände nicht danach seien.
- Singen fördere eine gute Atmung. Dies allein kann schon helfen, Stress und Ängste abzubauen.
- Dazu kämen noch Vorteile, wie sie jede Gemeinschaft bietet, in der man sich regelmäßig engagiert: lebenslanges Lernen, stabile soziale Kontakte, die Struktur ins Leben bringen.
(Auszug aus Christian Drössers „Froher Schall“ in „Die Zeit“ vom 22.12.2009)
Soundtrack des Glaubens – Tonspuren in meinem Leben
Aus der Musik kennen wir den Soundcheck, dieser wurde aus der englischen Sprache übernommen. Daraus leitet sich der weitere Begriff des Soundtracks ab und ist eine musikalische Folge von Tönen.
Unser Kirchenchor macht vor jedem Auftritt einen Soundcheck, doch wir nennen es nach Altväter Sitte „Ansingen“. Dieses Ansingen ruft allen Sängern nochmal die einzelnen Lieder ins Gedächtnis und der Chorleiter nimmt bei Bedarf noch kleine Änderungen in der Aussprache, Lautstärke und Phrasierung vor. Dann stellen wir uns zu den Auftritten auf. In den meisten Fällen singen wir auf der Orgelbühne. Hier erwarten wir dann das Einsatzzeichen des Chorleiters, um die Lieder zu singen.
Der Soundtrack des Glaubens hat sich für alle Gläubigen und Priester mit dem 2. Vatikanischen Konzil verändert, das der heilige Papst Johannes XXIII. am 11. Oktober 1962 feierlich mit den Kardinälen und Ortsbischöfen in Rom eröffnete. In den Sitzungen, die in der Peterskirche stattfanden, wurden weitreichende Veränderungen vorgenommen und von seinem Nachfolger dem heiligen Papst Paul VI. am 8. Dezember 1965 im Sinne des Vorgängers beendet. Nun wurden die Messfeiern, die bisher in lateinischer Sprache waren, in der jeweiligen Landessprache gehalten. Der Priester stand nun nicht mehr mit dem Rücken zu den Gläubigen und ein Altar wurde in die Mitte des Chors gebaut, um den Priester besser zu sehen. Die Chöre stellten ihr Liedgut von lateinischen Messgesängen auf deutsche Liedtexte um. Als Urlauber ohne Fremdsprachenkenntnisse, konnte man nicht mehr in fremden Ländern die Messfeier wie sonst gewohnt verfolgen, denn es erfolgten alle Texte in der fremden Sprache.
Dass wir als Chor schon mal die Messtexte in Latein singen, haben wir am 26.04.2024 anlässlich des 600. Kompassionsfest in Bödingen einstudiert. Wir proben zurzeit für die Mitwirkung bei der Marienvesper am Sonntag, 27. Oktober um 18:00 Uhr in der Kirche. Am Sonntag, 24. November feiern alle Kirchenchöre ihre Schutzpatronin die hl. Cäcilia, und der Chor wird um 09:45 Uhr die hl. Messe mitgestalten. Im Anschluss versammeln wir uns am Ehrenmal und durch eine Kranzniederlegung gedenken wir unserer verstorbenen Mitglieder sowie auch allen Gefallenen aus dem ersten und zweiten Weltkrieg im Gebet. Wir hoffen, dass uns zu dieser Ehrung der Verstorbenen die sonntäglichen Kirchenbesucher begleiten.
Wir freuen uns, wenn neue Sänger zu
unserem Chor hinzukommen.
Jede Stimme zählt
Man trifft Freunde
Es vermittelt Freude
Sinn finden
Zuhörer haben
Gott preisen
Anschluss finden in der Gemeinde
Viele Gründe gibt es in einem Kirchenchor zu singen, der über 140 Jahre besteht.
Die Probe findet mittwochs um 18:30 Uhr im Marienheim statt.