1. Advent
„Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, dir vertraue ich.
Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren! Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden!“
So lautet der Eröffnungsvers (Psalm 25, 1-3) zur Eucharistiefeier dieses Sonntags.
Die Texte der beiden Lesungen und des Evangeliums des Tages beschäftigen sich mit der Wiederkunft des Herrn am Ende der Zeiten. Sie zielen darauf ab, uns darauf vorzubereiten.
(Jes 2,1-5, Röm 13,11-14a, Mt 24,37-44)
Der eine oder andere mag nicht verstehen können, warum uns diese Texte zu Beginn der „schönsten Zeit im Jahre“ vielleicht Angst machen wollen. Ist nicht vielmehr Licht in voller Led-Stärke angesagt?
Doch wollen uns diese Texte wirklich Angst einjagen?
Vielmehr sind wir aufgerufen zu Wachsamkeit und Zuversicht, zu Mut und zur Hoffnung und zur Umkehr in der Aufrichtung auf Gott.
Zuwendung zu Gott ist gefragt! Nicht die Meinung, alles und jedes selber erledigen zu können. Das geht über unsere Kräfte und schafft nur Not und Elend, wie uns der desolate Zustand unserer Welt uns täglich vor Augen führt. Wir brauchen erneut die Erkenntnis, dass wir diese Welt nicht im Alleingang zum Guten führen können, dazu brauchen wir die Hilfe des Herrn, selbst wenn wir uns noch so sehr abstrampeln mögen. Und wegen unseres täglichen Scheiterns in unseren Bemühungen müssen wir nicht vor Angst vergehen. Ganz im Gegenteil!
Legen wir jeden Tag vertrauensvoll in die Hände des Herrn in der Gewissheit, dass er uns am Ende nicht scheitern lassen wird. Mit seinem Beistand wird keiner von uns unter gehen und am Ende wird alles gut werden.
Versuchen wir stets, in seinem Namen Gutes zu tun und lasst uns nicht verzweifeln an der Aufgabe, Pflugscharen aus Schwertern und Lanzen zu schmieden.
Wenn wir uns für die Hilfe Gottes offen zeigen, können wir nicht scheitern!
Denn wer auf den Herrn hofft, wird letztlich niemals scheitern! In unserer Zuwendung zu dem kleinen Kind in der Krippe wird sich die Zukunft unserer Welt entscheiden!
Dr. Heiner Hennecken